Das Streaming von Musik hat in den letzten Jahren rasant an Bedeutung gewonnen. 2019 erwirtschaftete es zum ersten Mal mehr als die Hälfte der Brancheneinnahmen. Allen voran Spotify, das mit einem Marktanteil von 36 Prozent die mit Abstand beliebteste App ist, um Musik zu streamen. Das schwedische Unternehmen ist so bekannt, dass manche nicht einmal wissen, dass es mit zahlreichen weiteren Anbietern konkurriert. Die folgenden fünf Streaming-Dienste stellen interessante Alternativen dar.
Apple Music
Vor allem bei Apple-Nutzern ist der zweitgrößte Streaming-Dienst direkt nach Spotify äußerst beliebt. Apple Music verzeichnet einen Marktanteil von 18 Prozent. Vielleicht wäre dieser größer, wenn mehr Menschen wüssten, dass Apple Music sich problemlos auch auf Android-Geräten nutzen lässt. Auf diesen muss iTunes lediglich installiert werden. Was diese App von anderen Streaming-Diensten unterscheidet, ist ihr Radiosender Beats 1 mit Live-Shows und Exklusivinterviews von renommierten Künstlern.
- Monatliche Abo-Preise: 9,99 Euro, 4,99 Euro für Studierende und 14,99 Euro für Familien mit bis zu zehn Mitgliedern
- 90 Tage Probezeit
- Rund 60 Millionen Lieder
- Viele exklusive Titel und Vorabveröffentlichungen
- Keine Gratisversion
- Keine Podcasts
Amazon Music
Dicht hinter Apple Music befindet sich mit einem Marktanteil von 13 Prozent Amazon Music. War es früher nur für Abonnenten von Amazon Prime zugänglich, ist der Streaming-Dienst inzwischen auch separat erhältlich. Nach wie vor haben Kunden, die bereits über den Versandriesen Filme und Serien streamen, gratis Zugriff auf Musik. Allerdings ist das Angebot im Vergleich zu Amazon Music Unlimited stark eingeschränkt. Neben einer Vielzahl von Liedern, Playlists und Radios lassen sich zudem Fußballspiele der ersten und zweiten Bundesliga live mithören.
- Monatliche Abo-Preise: 9,99 Euro, 7,99 Euro mit der Prime-Mitgliedschaft, Familien mit bis zu sechs Mitglieder 14,99 Euro
- 30 Tage Probezeit
- Rund 50 Millionen Lieder
- Sprachsteuerung möglich
- Die Funktionen der kostenlosen Version sind sehr beschränkt
- Keine Podcasts
YouTube Music
2018 merkte YouTube, dass seine Nutzer gelegentlich mit deaktiviertem Display Musik hören und gründete einen eigenen Streaming-Dienst. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, verbesserten sie allerdings die Download-Funktion erheblich. Neben den gewünschten Liedern lädt YouTube Music automatisch die meistgehörten Titel herunter. Interessant sind zudem die standortbezogenen Playlists. Die App erkennt beispielsweise, ob jemand gerade im Fitnessstudio trainiert oder im Urlaub ist und liefert passende Musik dazu.
- Monatliche Abo-Preise: 9,99 Euro, 4,99 Euro für Studierende, Familien mit bis zu fünf Mitglieder 14,99 Euro.
- 30 Tage Probezeit
- Rund 40 Millionen Lieder
- Kostenlose Version mit Werbung verfügbar
- Zugriff auf das Musikangebot von Google-Play, da es dies bald ersetzen soll
- Besonders intuitive Liedersuche
- Keine Podcasts
Tidal
Der Streaming-Dienst des amerikanischen Rap-Stars Jay-Z richtet sich an Musikkenner. Denn er hebt sich vor allem durch die besonders hochwertige Audioqualität von der Konkurrenz ab. Diese ist nur über die Desktop-Version verfügbar, aber ohne entsprechende Hardware ist der Klangunterschied ohnehin schwer wahrzunehmen. Zudem wählt Tidal die zur Verfügung gestellte Musik nach anderen Kriterien aus. Statt vorwiegend auf Mainstream setzt der Anbieter stark auf die Stars von morgen. Neben einer riesigen Auswahl an Liedern haben Nutzer Zugriff auf exklusive Interviews mit ihren Lieblingskünstlern sowie über 250.000 Videos.
- Monatliche Abo-Preise: 9,99 Euro, Tidal HiFi 19,99 Euro, Familienabos funktionieren mit fünfzig Prozent Rabatt auf weitere Familienmitglieder
- 30 Tage Probezeit
- Rund 60 Millionen Lieder
- Exklusive Lieder und Vorabveröffentlichungen
- Import eigener Musik nicht möglich
- Offline-Modus etwas umständlich
SoundCloud Go
Der etwas andere Streaming-Dienst ist für Musikliebhaber interessant, die Underground-Musik entdecken wollen. Er orientiert sich in erster Linie an den Interessen der Künstler, weshalb das Publizieren von eigenen Werken besonders einfach gestaltet ist. Sowohl auf der Plattform als auch in der App können Hörer die Lieder kommentieren. Bemerkenswert ist das extrem umfangreiche Musikangebot. Ein Großteil davon ist zwar gratis auf SoundCloud erhältlich, aber mit der bezahlten Mitgliedschaft erhalten Nutzer darüber hinaus 30 Millionen bekannte, lizenzierte Songs. Allerdings lassen sich nur mit SoundCloud Go+ alle Songs in voller Länge und bestmöglicher Qualität hören.
- Monatliche Abo-Preise: 5,99 Euro, 9,99 Euro für SoundCloud Go+, 4,99 Euro für Studierende
- 30 Tage Probezeit
- Über 160 Millionen Lieder
- Einfache Bedienung
- Viele unbekannte Künstler
- Hörbücher und Podcasts umständlich zu finden